Ein Verkehrswertgutachter und ein Immobiliensachverständiger sind beide Sachverständige im Bereich der Immobilienbewertung, aber es gibt einige Unterschiede zwischen ihnen.

Ein Verkehrswertgutachter ist in erster Linie auf die Bewertung des Verkehrswerts von Immobilien oder anderen Vermögenswerten spezialisiert. Der Verkehrswert ist der Preis, der bei einem Verkauf auf dem freien Markt erzielt werden könnte, wenn Käufer und Verkäufer unter normalen Marktbedingungen und ohne besondere Umstände verhandeln. Der Verkehrswertgutachter berücksichtigt Faktoren wie die Lage des Objekts, den Zustand und die Ausstattung der Immobilie, den Stand des Marktes sowie vergleichbare Transaktionen und Preise in der Region.

Ein Immobiliensachverständiger hat ein breiteres Aufgabenspektrum und kann verschiedene Arten von Bewertungen und Gutachten durchführen. Er kann beispielsweise auch eine Nutzungs- oder Ertragswertberechnung durchführen, die sich auf die wirtschaftlichen Aspekte der Immobilie konzentriert. Dabei werden die Mieteinnahmen und die Kosten berücksichtigt, um den Wert der Immobilie zu ermitteln.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Ausbildung und Qualifikation. Ein Verkehrswertgutachter muss in der Regel eine spezielle Ausbildung oder Prüfung ablegen, um als solcher tätig zu sein. Ein Immobiliensachverständiger hingegen kann auch eine Ausbildung in einem anderen Bereich haben, wie beispielsweise im Bauwesen oder in der Architektur.

Ein Verkehrswertgutachten wird in der Regel für einen bestimmten Zweck benötigt, wie zum Beispiel für den Kauf oder Verkauf einer Immobilie oder für gerichtliche Verfahren. Ein Immobiliengutachten kann hingegen für verschiedene Zwecke benötigt werden, wie beispielsweise zur Ermittlung des Marktwerts, zur Bewertung von Schäden oder zur Unterstützung bei der Entscheidungsfindung in Bezug auf Investitionen in Immobilien.